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Rückblick: G8 in NRW

Seit 2005 müssen GymnasiastInnen in NRW nur noch insgesamt 12 Jahre die Schulbank drücken. Auch in den meisten anderen Bundesländern Deutschlands beschloss man vor ein paar Jahren, dass deutsche AbiturientInnen künftig ein Jahr eher ins Berufsleben einsteigen sollten und beschnitt die Dauer des Gymnasiums um ein Jahr. Seitdem dauert die Schulzeit, die AbiturientInnen auf dem Gymnasium verbringen müssen, nur noch acht Jahre – diese verkürzte Schulzeit nennt man daher auch G8.

 

Das Gymnasium in NRW

In Nordrhein-Westfalen werden Kinder mit sechs Jahren eingeschult und gehen dann vier Jahre auf die Grundschule. Danach entscheiden Lehrende und Eltern, welche weiterführende Schule die Heranwachsenden jeweils besuchen sollen. Der direkteste Weg zum Abitur, also der allgemeinen Hochschulreife, die es erlaubt, an Universitäten zu studieren, führt über das Gymnasium. Seit 2005 besuchen GymnasiastInnen von der fünften bis zur neunten Klasse die Sekundarstufe 1 auf dem Gymnasium, die wie gewohnt im Klassenverband stattfindet. Nach der neunten Klasse wird dann der Klassenverband aufgelöst und man kann Kurse wählen. Die Zehnte Klassenstufe am Gymnasium gehört nämlich bereits zur Oberstufe und wer nach vier Jahren Grundschule, fünf Jahren Gymnasium im Klassenverband und einem Jahr Gymnasium in der Oberstufe von der Schule abgeht, hat die mittlere Reife, die dem Realschulabschluss entspricht, automatisch erworben. Dann kann man z. B. eine berufliche Ausbildung beginnen. Oder man beendet das Gymnasium mit dem Abitur: Dann hat man vier Jahre Grundschule, 5 Jahre Gymnasium im Klassenverband und drei Jahre Kurssystem in der Oberstufe hinter sich.

 

Jetzt können die Schulen wählen

Da jedoch nach wie vor viele Eltern und Kinder unzufrieden mit dem verkürzten Gymnasium sind, hat man in NRW nun beschlossen, in Zukunft die Schulen selbst auswählen zu lassen, ob sie das Abitur nach 8 oder nach 9 Jahren anbieten wollen. Die Änderung greift erstmalig für die SchülerInnen, die in diesem Sommer in die fünfte Klasse eines Gymnasium gewechselt sind.

 

Doch wie lange braucht man eigentlich in den Niederlanden und in Niedersachsen, um zum Abitur zu gelangen?

  • In Niedersachsen hat man sich schon 2014 gegen das acht Jahre dauernde „Turboabi“ entschieden. Nächstes Jahr (2019) wird dort der letzte G8-Jahrgang das Gymnasium abschließen. Nun muss man in Niedersachsen wieder 13 Jahre zur Schule gehen, bis man das Abi in der Tasche hat.
  • In den Niederlanden entspricht das vwo in etwa dem deutschen Gymnasium. Vwo, das steht für „Voorbereidend Wetenschappelijk Onderwijs“ – dort werden die Jugendlichen also auf das wissenschaftliche Arbeiten an der Universität vorbereitet. Da die Grundschule – „basisschool“ genannt – in den Niederlanden länger dauert, sind die jüngsten SchülerInnen auf dem vwo ca. 12 Jahre alt. Das vwo dauert dann noch sechs Jahre. In den Niederlanden kann man das vwo also schon mit 18 Jahren abschließen. Die AbsolventInnen des vwo sind also genauso alt, wie die AbsolventInnen des acht Jahre dauernden Gymnasiums.

 

Bildung ist in Deutschland Ländersache

Im deutschen Bildungssystem geht es manchmal ganz schön chaotisch zu, denn jedes Bundesland darf selbst entscheiden, wie der Unterricht gestaltet und strukturiert werden soll. Ein Grund dafür, warum G8 eingeführt wurde, war, dass man Angst hatte, mit den AbsolventInnen anderer Länder nicht mithalten zu können. Denn weltweit ist es durchaus üblich, mit 18 Jahren (und nicht erst mit 19 Jahren) ins Studium oder ins Berufsleben zu starten.

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