Ein kurzes Praktikum im Nachbarland – die niederländische Arbeitswelt unkompliziert kennenlernen

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Beim „Experiment Grenze“ kann jede*r hautnah erfahren, was es heißt, in den Niederlanden (oder, als Niederländer: in Deutschland) zu arbeiten. Über das Projekt „Experiment Grenze“ können Interessierte Arbeit nehmende unkompliziert Firmen auf der anderen Seite der Grenze kennen lernen. So ist es möglich, ein kurzes Praktikum von ein oder zwei Tagen in einem niederländischen Betrieb zu absolvieren – und das ohne großen Verwaltungsaufwand.

 

Alle können teilnehmen

Am „Experiment Grenze“ kann im Prinzip jede*r Arbeitnehmer*in teilnehmen. Es ist ideal für Menschen, die sich vorstellen können, einmal in den Niederlanden zu arbeiten, sich aber noch unsicher sind, ob sie sich im Nachbarland bewerben sollen. Auch Auszubildende und Studierende können teilnehmen. Für die Teilnahme gibt es, neben einem Mindestalter von 16 Jahren, keine strikten Voraussetzungen. Die niederländische Sprache zumindest grundlegend zu beherrschen ist sicherlich ein Vorteil, da man sich ja auch mit den Menschen, die man im Praktikumsbetrieb kennen lernt, austauschen möchte. Trotzdem ist das Angebot für alle offen.

 

Auch muss man keinen bestimmten Schul- oder Studienabschluss oder eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können.  Es wird einfach von Fall zu Fall geschaut, welcher Betrieb für die interessierte Person infrage kommt. Dabei ist es natürlich sinnvoll, schon in dem Arbeitsbereich des Praktikumsbetriebs Erfahrungen gesammelt zu haben. So sollte jemand, der in einen Malerbetrieb in  den Niederlanden herein schnuppern will beispielsweise eine Malerausbildung absolviert haben bzw. generell mit der Materie vertraut sein. Dann können sich die Teilnehmenden während des „Experiments“ über die Arbeitsweisen in ihrer Branche austauschen und vielleicht etwas Neues lernen! Allerdings gibt es auch Firmen, die sich bewusst an ein breites Publikum richten und auch Schüler*innen und Studierenden einen Einblick in ihre Arbeitswelt geben möchten, z. B. um ihnen die niederländische oder deutsche Kultur näher zu bringen oder um Werbung für ihr Berufsfeld zu machen.

Frau Woldringh steht mit ihrem Namen für das “Experiment Grenze”

 

Den Kontakt zur Firma herstellen

Doch wo kann man dieses kurze Praktikum absolvieren? Am Experiment Grenze nehmen zurzeit acht niederländische und neun deutsche Unternehmen teil.  Für Deutsche kämen somit acht verschiedene Firmen infrage. Zur Auswahl stehen übrigens auch Behörden und öffentliche Einrichtungen. Welche Betriebe und Behörden genau mitmachen, können Sie auch auf der Facebook-Seite vom „Experiment Grenze“ nachlesen. Mit dabei sind z. B. ein Anwaltsbüro aus Enschede und eine Firma, die IT- und Kommunikationsdienstleistungen anbietet. Es gibt für jede*n ein Angebot, das seinem/ ihrem Bildungsgrad entspricht. Neben den Firmen, die auf der Facebook-Seite veröffentlicht wurden, nehmen aber noch weitere niederländische und deutsche Firmen teil. Falls sie interessiert sind, nehmen Sie also gerne Kontakt zu Frau Woldringh (s.woldringh@euregio.eu) auf. Alternativ können Sie sich auch auf Facebook an „Experiments Grenze“ wenden. Dann wird gemeinsam geschaut, ob sich ein passender Praktikumsplatz finden lässt. Ist eine passende Firma gefunden, stellt Frau Woldringh für Sie den Kontakt zu der niederländischen Firma her und Sie können dann direkt mit dem Betrieb einen Termin für Ihr Praktikum vereinbaren. Meist dauert es nicht lange, eine passende Firma zu finden. Ob es schnell zur Hospitation kommt, hängt vor allem von den Terminkalendern der Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen ab, so Frau Woldringh.

 

Warum ein eintägiges Praktikum?

Das Experiment Grenze ist nicht als Konkurrenz zu normalen, mehrwöchigen Praktika gedacht. Vielmehr stellt es eine Ergänzung dar, weil es die Möglichkeit bietet, ganz unverbindlich in die Arbeitswelt des Nachbarlands hinein zu schnuppern. „Wer ein längeres Praktikum anstrebt, ist mental schon einen Schritt weiter“ ,meint Frau Woldringh. Das eintägige Hospitationspraktikum sei also vor allem da, um die Angst vorm Nachbarland abzubauen. Mit dem „Experiment Grenze“ soll vor allem ein weiterer Beitrag zu einem transparenten euregionalen Arbeitsmarkt geleistet werden.

 

Doch so ein kurzes Praktikum hat auch einen Vorteil im Gegensatz zu längeren Praktikas in den Niederlanden: Bezüglich organisatorischer Angelegenheiten wie Steuern und Versicherungen ist ein eintägiges Hospitationspraktikum sehr unkompliziert: Einzig eine private Unfall-/ Krankenversicherung ist nötig, genauso, wie wenn man im Urlaub ins Ausland reist.

 

Resonanz der Teilnehmenden

Laut Frau Woldringh gab es schon einige Interessenten, die begeistert waren von dieser neuen Möglichkeit. Für ein bis zwei Tage ihre reguläre Arbeitsstelle zu verlassen, um neue Erfahrungen zu machen, ist für viele Angestellte gut machbar. Viele Bewerber sind zweisprachig unterwegs und manche haben sogar einen Ehepartner aus dem Nachbarland. Viele möchten sich neu orientieren, der älteste Interessent ist Mitte 50.

 

Bis Anfang September läuft das Projekt noch, danach wird die Förderung für das „Experiment Grenze“ hoffentlich verlängert. Doch worin unterscheidet sich die niederländische Arbeitswelt von der deutschen? Laut Frau Woldringh geht es in de Niederlanden oft informeller zu. Außerdem sei der Arbeitsprozess lebendiger. In Deutschland erstelle man lieber Pläne. Das sorge für Zielorientierung, aber auch für weniger Flexibilität. Sie ist jedoch der Meinung, dass deutsche und niederländische Arbeitnehmer sich super ergänzen. Davon würden im Endeffekt alle profitieren.

 

Was denken Sie über dieses Projekt? Haben Sie schon einmal in den Niederlanden gearbeitet? Welche Erfahrungen haben Sie dabei mit der niederländischen Unternehmenskultur gemacht? Könnten Sie sich vorstellen, Ihre Komfortzone zu verlassen und ein ganz neues Arbeitsumfeld kennen zu lernen? Wenn auch Sie Erfahrungen mit der niederländischen Arbeitswelt gemacht haben und gern auf dri.land darüber berichten möchten, melden Sie sich gern unter info@dri.land.

 

Hier berichtet eine Deutsche von Ihrem Arbeitsplatz in den Niederlanden….

                                                                                                     …..und hier erzählt ein Niederländer, wie er die Deutschen im Berufsleben erlebt hat.

 

Warum das “Experiment Grenze” auch für Unternehmen interessant ist, können Sie in diesem Artikel lesen.

 

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